„Welche Lektüre können Sie uns empfehlen?“, werde ich immer wieder gefragt. Aus meinem Bücherschrank habe ich nützliche Literatur ausgewählt – mit dem Fokus interne Kommunikation und Veränderungskommunikation in digitalen Zeiten. Vielleicht bekommen Sie auch Lust?
Interne Kommunikation mit digitalen Medien
Das neue Buch von Dr. Kristin Engelhardt ist im August 2020 erschienen. Sie erläutert anhand von zahlreichen Praxisbeispielen aus österreichischen Unternehmen (z. B. Austrian Airlines oder Microsoft Österreich), wie der Einsatz mit den gängigsten digitalen Medien in der internen Kommunikation grundsätzlich, aber vor allem in Pandemiezeiten gelingen kann. Das Buch gehört zur Reihe „Essentials“ von SpringerGabler, liest sich flott und bietet einen sehr guten Überblick. Wer Lust auf Vertiefung hat, wird im ausführlichen Literaturverzeichnis mit vielen Studien (interessant!) fündig.
Interne Kommunikation mit digitalen Medien
Kristin Engelhardt, SpringerGabler 2020, 64 Seiten
Erfolgreiche Interne Kommunikation im Digital Workplace
Die Österreicherin Dr. Kristin Engelhardt vermittelt kompakt die wichtigsten Grundlagen zum „Digital Workplace“, indem sie zum Beispiel Ziele oder Kriterien für die Themen- und Instrumentenauswahl erläutert. Diese Erläuterungen werden mit vielen Beispielen österreichischer Unternehmen, z. B. Opel oder Voestalpine, untermauert und sind für mich der Mehrwert. Ich empfehle „Essentials“ Einsteiger:innen, die sich schnell einen Überblick verschaffen und gegebenenfalls später tiefer einstiegen wollen. Dafür ist das ausführliche Literaturverzeichnis sehr nützlich.
Erfolgreiche Interne Kommunikation im Digital Workplace
Kristin Engelhardt, SpringerGabler 2019, 70 Seiten
zur Vorschau und Inhaltsverzeichnis
Kommunikation im Change: Erfolgreich kommunizieren in Veränderungsprozessen
Ich empfehle das Buch als Einstiegslektüre: Es liefert eine solide Basis und viele Anregungen für alle, die sich mit Veränderungskommunikation erstmalig beschäftigen wollen. Die Autorin erklärt unter anderem, wie sie Stakeholder identifiziert und anspricht. Sie unterstreicht bei dieser Ansprache die Bedeutung von Emotionen und geht auf mögliche Bewältigungsstrategien ein. Hinweise zur Change Story, zur Sprache und zur Visualisierung sind hilfreich. Good-Practice-Beispiele untermauern ihre Ausführungen.
Kommunikation im Change: Erfolgreich kommunizieren in Veränderungsprozessen
Gerhild Deutinger, SpringerGabler 2017, 212 Seiten
Kommunikation in der digitalen Transformation
Bücher mit Aufsätzen von verschiedenen Autoren mag ich nicht gerne. Mir fehlt oft der rote Faden. Hier ist es anders: Die Aufsätze sind thematisch zugeordnet und aufeinander abgestimmt. Die Autoren beleuchten nicht nur die interne Kommunikation, geben ihr aber ausreichend Raum. Sie beschreiben zum Beispiel, wie die Neuausrichtung der internen Kommunikation durch die digitale Transformation gelingen kann. An Beispielen der Otto-Gruppe oder von Axel Springer erläutern sie, wie sich die Kultur transformieren lässt und wie die Kommunikation zu dieser Transformation beitragen kann. Viele kleine und große Ideen bieten Inspiration für das eigene Feld.
Kommunikation in der digitalen Transformation
Egbert Deekeling, Dirk Barghop (Herausgeber), SpringerGabler, 2017, 134 Seiten
Interne Kommunikation in agilen Unternehmen: Eine Einführung
Für die Lektüre brauchte ich etwas Zeit und Ruhe. Ich konnte das Buch nicht „nebenbei“ in der S-Bahn lesen. Es lohnt sich jedoch. Die beiden Autorinnen unterstreichen, dass Mitarbeitende in agilen Kontexten genau über Ziel und Zweck orientiert sein müssen, um agil handeln zu können. Sie verstehen Agilität dabei als Haltung bzw. strategisches Grundverständnis und sehen interne Kommunikation als führungsunterstützende Managementfunktion. Wohltuend empfand ich, dass auf die Beschreibung von „Frameworks“, wie Scrum, oder Kanban, verzichtet wird.
Interne Kommunikation in agilen Unternehmen: Eine Einführung
Ulrike Buchholz und Susanne Knorre, SpringerGabler 2017, 56 Seiten
Abenteuer Change Management
Eine lohnende Lektüre – alleine schon wegen der Cartoons, die auf fast jeder Seite zu finden sind. Witzig und kreativ! Das Autorenteam beschreibt zehn Prinzipien, die wiederum mit 85 Veränderungsimpulsen hinterlegt sind. Das Buch eignet sich deswegen zum schnellen Nachschlagen, aber auch zur vertieften Lektüre. Für die Verantwortlichen der internen Kommunikation ist vor allem das 10. Prinzip – „Offene Kommunikation leben“ – von Bedeutung. Wer wirksam in Veränderungsprozessen intern kommunizieren will, braucht meiner Meinung nach ein übergreifendes Verständnis. Dafür ist das Buch bestens geeignet.
Abenteuer Change Management
Manfred Höfler, Franz Schwarenthorer, Hubert Dolleschall, Dietmar Bodingbauer, Frankfurter Allgemeine Buch, 2018, 242 Seiten
Wandel in Organisationen: Über Roadmaps, Heldenreisen und Saftpressen
Das Buch lohnt sich nicht nur wegen des fairen Preises von 10 Euro: Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit der Begleitung von Veränderungen. Sie ist nicht das tägliche Brot der Kommunikationsverantwortlichen, aber das Grundlagenwissen finde ich unerlässlich. Zudem schreibt die Autorin aus der systemischen Perspektive, die ich ebenfalls für die interne Kommunikation wichtig finde. Im zweiten Teil kommt die Kommunikation dann auf ihre Kosten. Es geht um Change Stories und die Funktion von Veränderungen. Am Beispiel der Heldenreise wird – abseits vom „Storytelling-Hype“ – beschrieben, wie Veränderungen gestalt- und erfassbar werden. Sehr lesenswert, vor allem für Anhänger der systemischen Beratung.
Wandel in Organisationen: Über Roadmaps, Heldenreisen und Saftpressen
Ute Clement, Vandenhoeck & Rupbrecht, 2018, 104 Seiten