Wir Menschen sind „Storytelling Anmials“, wie die beiden Experten für Storytelling und Narration, Christine Erlach und Michael Müller, schreiben. Dabei wird der Begriff „Storytelling“ unterschiedlich gebraucht, z. B. als ein Thema oder Sachverhalt, eine Bildmethaper oder eine Zukunftstory.
Egal, in welcher Funktion oder Rolle Sie unterwegs sind: Das Handwerkszeug des Storytellings gehört dazu, um Inhalte und Wissen bezugsgruppen und auch gehirngerecht zu vermitteln aufzubereiten. Wollen Sie sich „aufschlauen“. Dann finden Sie hier Empfehlungen für lesenswerte und nützliche Bücher zu Storytelling.
Storytelling für Journalisten
Marie Lampert, Rolf Wespe
UVK, 2017
Wo liegt der Fokus? Das Buch konzentriert sich auf das Finden von Themen, das Schreiben, die Gestaltung der Geschichten und die Auswahl der richtigen Form. Dabei ist es absolut praxisorientiert.
Was ist das Besondere? Das Buch ist auf den Punkt geschrieben und mit vielen Beispielen und Hinweisen gespickt, sodass es sofort Lust auf die eigene „Story“ macht. Checklisten, zum Beispiel zum kreativen Schreibprozess, vermitteln das Gefühl, dass das Handwerk erlernbar ist.
Was ist die größte Erkenntnis? Auch Journalisten scheinen sich ihre Geschichten zum Teil mit Aufwand erarbeiten zu müssen. Besonders gut haben mir die Leiter des Erzählers und der Küchenzuruf gefallen.
Wer sollte es lesen? Verantwortliche in der internen Kommunikation, die auch Artikel und Beiträge schreiben. Ob Einsteiger oder „alter Hase“ – hier wird jeder fündig.
Wer sind die Autoren? Marie Lampert und Rolf Wespe sind erfahrene und langjährige Journalisten sowie Trainer und Studienleiter.
Storytelling – Das Praxisbuch
Karolina Frenzel, Michael Müller, Hermann Sottong
Carl Hanser Verlag, 2014
Wo liegt der Fokus? „Wie werden Geschichten gebaut und verbessert?“ – das ist die Hauptfrage des Praxisbuches. Ebenfalls beschrieben werden die Hintergründe von Storytelling sowie die Einsatzmöglichkeiten im Unternehmen.
Was ist das Besondere? Das Buch ist in einer ansprechenden Sprache und mit einer gewissen Leichtigkeit geschrieben – die Lektüre macht Spaß und gibt Zuversicht, Storytelling mit etwas Übung gut praktizieren zu können.
Was ist die größte Erkenntnis? Storytelling ist nicht nur eine Methode, sondern auch eine Haltung und damit kein Buzzword.
Wer sollte es lesen? Wer in das Thema einsteigen möchte, bekommt eine nützliche Gebrauchsanweisung. Für Fortgeschrittene ist das Buch ein hilfreiches Nachschlagewerk und eine Inspirationsquelle.
Wer sind die Autoren? Die drei Autoren kommen aus der Literaturwissenschaft. Sie haben die Methode Ende der 1990er Jahre in Unternehmen eingeführt, als dem Storytelling noch sehr viel Skepsis entgegengebracht wurde.
Storytelling: Das Harun-al-Raschid-Prinzip. Die Kraft des Erzählens fürs Unternehmen nutzen
Karolina Frenzel
Michael Müller
Hermann Sottong
Carl Hanser Verlag, 2004
Wo liegt der Fokus? Storytelling wird als Managementmethode vorgestellt, mit der Veränderungen begleitet, Identität und Kultur analysiert und Strategien und Visionen ansprechend vermittelt werden.
Was ist das Besondere? Der Blick auf Storytelling als Managementmethode und mit einem organisationsentwicklerischen Verständnis schafft neue Einsatzmöglichkeiten. Obwohl das Buch schon 2004 erschienen ist, ist es nach wie vor topaktuell.
Was ist die größte Erkenntnis? Storytelling lässt sich sehr gut als Analyse-Instrument nutzen und bringt tiefere und nützlichere Ergebnisse als die quantitative Mitarbeiterbefragung.
Wer sollte es lesen? Es sollte Pflichtlektüre für die Verantwortlichen der internen Kommunikation werden – für Einsteiger und Fortgeschrittene.
Wer sind die Autoren? Die drei Autoren kommen aus der Literaturwissenschaft. Sie haben die Methode Ende der 1990er Jahre in Unternehmen eingeführt, als dem Storytelling noch sehr viel Skepsis entgegengebracht wurde.
Die Kraft des Erzählens für die Unternehmenskommunikation nutzen
Michael Müller
scm, 2014
Wo liegt der Fokus? Er liegt auf der Praxisbeschreibung, wobei Michael Müller auf die verschiedenen Aspekte, z. B. Hintergründe, Architektur einer Geschichte oder Masterplots eingeht. Es ist eine komprimierte Form des Buches „Storytelling – Das Praxisbuch“ von Frenzel, Müller und Sottong, wobei es zusätzlich neue (digitale) Entwicklungen aufgreift.
Was ist das Besondere? Das Besondere ist sicherlich die komprimierte Form: In 135 Seiten liefert der Autor einen guten Einblick und Storytelling 2.0 bekommt ebenfalls Raum.
Was ist die größte Erkenntnis? Endlich ein Ende des Begriffswirrwarrs und eine gute Definition von Crossmedia-, Multichannel- und Transmedia-Storytelling.
Wer sollte es lesen? Das Buch versteht sich als Werkzeugkasten und Praxishandbuch, wobei Vorwissen nicht schlecht wäre, um der komprimierten Form gut folgen zu können. Für Fortgeschrittene liefert es eine schnelle Übersicht und einige neue Ideen, zum Beispiel zum digitalen Geschichtenerzählen.
Wer ist der Autor? Prof. Dr. Michael Müller ist Storytelling-Experte und arbeitet als Hochschulprofessor, Berater und Coach. Seit Ende der 1990er Jahre berät er Unternehmen beim Einsatz von Storytelling.
Warum das Gehirn Geschichten liebt. Mit Storytelling Menschen gewinnen und überzeugen
Werner T. Fuchs
Haufe, 2015
Wo liegt der Fokus? Der Autor greift auf die neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnisse zum Storytelling zurück und verbindet sie mit seinem Marketingwissen.
Was ist das Besondere? Aus eigener Betroffenheit widmet sich Fuchs dem Thema Neurowissenschaft und schafft dadurch eine hohe Glaubwürdigkeit.
Was ist die größte Erkenntnis? Fuchs betont die Notwendigkeit, Geschichten mit Erlebnissen aus der Kindheit und Jugend zu verknüpfen, um die Zielgruppe besser zu erreichen.
Wer sollte es lesen? Wer eine andere Perspektive auf Storytelling haben möchte, ist mit der Lektüre sehr gut bedient.
Wer ist der Autor? Werner T. Fuchs ist Inhaber einer Marketingagentur und arbeitet als Marketing- und Werbeberater.
Story: Die Prinzipien des Drehbuchschreibens
Robert McKee
Alexander Verlag, 2011
Wo liegt der Fokus? Eindeutig auf dem Schreiben von Drehbüchern.
Was ist das Besondere? Das Buch enthält einen riesigen Schatz an Wissen über die Elemente von Stories und über die Prinzipien von Story-Design. Es macht Lust, beim nächsten Kinobesuch die Geschichte zu analysieren.
Was ist die größte Erkenntnis? Auch den „ganz Großen“ fließen die Geschichten nicht aus dem Ärmel, sondern erfordern Übung und viel Arbeit.
Wer sollte es lesen? Wer Lust am Film hat und ganz tief in „Stories“ einsteigen möchte, sollte zu diesem Klassiker greifen, der sich auch sehr gut als Nachschlagewerk eignet. Neulinge könnten allerdings überwältigt sein.
Wer ist der Autor? Robert McKee arbeitet als Berater großer Hollywoodstudios und unterrichtet im Drehbuchschreiben. Viele seiner Studenten sind Oscar- oder Emmy-Preisträger.
20 Masterplots: Woraus Geschichten gemacht werden
Ronald B. Tobias
Zweitausendeins, 1999
Wo liegt der Fokus? Der Autor geht von 20 „Masterplots“ in der Weltliteratur aus und beschreibt ihre Prinzipien. Dabei geht er absolut „plot-orientiert“ vor und empfindet Geschichten ohne einen solchen als nichtig.
Was ist das Besondere? Der Preis mit ca. 150 EUR im Antiquariat erzeugt eine ungeheure Erwartungshaltung. In gut sortieren Bibliotheken kann es kostengünstiger eingesehen werden.
Was ist die größte Erkenntnis? Die Einteilung der Weltliteratur in 20 Hauptplots ist sicherlich für Autoren hilfreich, hinterlässt aber einen schalen Nachgeschmack und entzaubert die Welt der Literatur.
Wer sollte es lesen? Das Buch ist denjenigen zu empfehlen, die Lust haben, sich in das Thema literarisches Storytelling zu vertiefen. Für Verantwortliche der internen Kommunikation macht es nur als zusätzliche Inspirationsquelle Sinn.
Wer ist der Autor? Ronald B. Tobias ist Professor für Medien- und Theaterwissenschaften und Autor von Kurzgeschichten und Fernsehdokumentationen.