Bereiten Sie sich gerade auf die Post-Corona-Zeit vor? Wie wird die interne Kommunikation bei Ihnen aussehen? Werden Sie zum Beispiel vermehrt hybrid arbeiten? Falls Sie noch nicht wissen, was auf Sie zukommen wird, probieren Sie die Auswirkungsanalyse aus.
Sie zeigt auf, welche Konsequenzen eine Kommunikationsaufgabe oder ein Veränderungsvorhaben auf unterschiedliche Bezugsgruppen hat. Andere Aspekte, wie z. B. Auswirkungen auf Budget oder Prozesse, können ebenfalls betrachtet werden. So können Sie abschätzen, mit welchem Aufwand Sie zu rechnen haben und worauf Sie im Detail achten sollten. Oder ob sich der Arbeitseinsatz überhaupt lohnt.
Die Arbeit mit der Auswirkungsanalyse eignet sich für organisationsweite Themen, auf der Gruppen- oder Teamebene und auch für Einzelpersonen. Und Sie können sie in unterschiedlichen Arbeitsphasen einsetzen, z. B. in der Klärungs- und Analysephase oder aber auch bei der Strategieentwicklung.
Mögliche Themen, die sich für eine Arbeit mit der Auswirkungsanalyse eignen, sind z. B.
- Welche Auswirkungen hat die Einführung von hybridem Arbeiten?
- Was ist zu beachten, wenn Sie eine Mitarbeiter-App einführen?
- Sollen Sie die gedruckte Mitarbeiterzeitschrift abschaffen und auf digital setzen?
- Welche Auswirkungen haben Ihre entwickelten Kommunikationsziele?
- Welche Auswirkungen hat es, wenn Sie einen Veränderungsprozess zum Thema „Vertrauensvolle Zusammenarbeit“ anstoßen?
So funktioniert es
Sie können mit dem Worksheet arbeiten, indem Sie das PDF mit der Auswirkungsanalyse öffnen und ausdrucken. Sie können die Grafik natürlich auch auf ein Blatt Papier, einen Flipchart-Bogen oder ein digitales Whiteboard, z. B. Concept-Board oder MURAL übertragen.
Thema für die Auswirkungsanalyse festlegen
Schreiben Sie Ihre Aufgabe, das Problem oder das Vorhaben in die Mitte des Kreises. Überlegen Sie, wie grob oder wie tief Sie in die Analyse einsteigen und ob Sie alleine oder im Team arbeiten wollen.
Kategorien für die Auswirkungsanalyse festlegen
Auf wen oder auf was hat das Problem eine Auswirkung? Sammeln Sie zunächst mögliche Aspekte. Wählen Sie dann die wichtigsten aus und übertragen Sie sie auf die Grafik. Meiner Erfahrung nach sollten Sie sich für nicht weniger als drei, aber auch nicht mehr als sieben Kriterien entscheiden. Sie müssen bei mehr als vier Aspekten natürlich meine Grafik anpassen.
Sie haben noch keine Idee, was wichtige Aspekte sein können? Hier ist meine Liste mit „üblichen“ Aspekten:
Auswirkungen auf
- Mitarbeitende
- Führungskräfte
- Kund:innen
- bestimmte Bereiche oder Abteilungen oder Teams
- Kommunikationsprozesse
- die eigene Arbeit und die Rolle
- die Kultur
- finanzielle und zeitliche Ressourcen
Auswirkungen durchdenken
Was sind nun konkrete Auswirkungen? Arbeiten Sie die einzelnen Aspekte durch und dokumentieren Sie Ihre Gedanken und Ergebnisse. Manchmal reicht das Wissen der Gruppe nicht aus, um Auswirkungen realistisch abschätzen zu können. Arbeiten Sie dann zunächst mit Arbeitshypothesen. Überprüfen Sie sie später, z.B. indem Sie die Mitarbeitenden und/oder Expert:innen befragen.
Fazit ziehen und Schritte festlegen
Die Auswirkungsanalyse ist fertig befüllt? Ziehen Sie nun ein Fazit und legen Sie nächste, konkrete Schritte fest.
Falls Sie mit mehreren Teilnehmenden arbeiten: Klären Sie im Vorfeld, wer am Ende die Entscheidungen trifft und wer in welcher Form informiert wird.
Auswirkungsanalyse für die Auswahl von mehreren Szenarien
Die Auswirkungsanalyse lohnt sich auch für die Arbeit mit verschiedenen Szenarien. Ein Beispiel: „Ab wann sollen wir anfangen zu kommunizieren – jetzt sofort oder lieber später?“, werde ich oft bei der Begleitung von Veränderungsvorhaben gefragt. Die Antwort können Sie sich mit der Auswirkungsanalyse selber geben.
Befüllen Sie die Auswirkungsanalyse zweimal (Kommunikation jetzt und Kommunikation später). Wählen Sie dabei aussagekräftige Aspekte, z. B. Mitarbeitende, Führungskräfte, Öffentlichkeit, Aufsichtsrat, Vertraulichkeit, rechtliche Auswirkungen. Betrachten Sie die Ergebnisse und wägen Sie dann ab, welches Szenario am erfolgversprechendsten ist.